Free Retail Listings: Händler können bald auch in der Google-Suche kostenlos vertreten sein

Als Bill Ready, President of Commerce bei Google, Ende April via Blog Post verkündete „ It’s now free to sell on Google”, sprach er damals (lediglich) über die kostenlose Produktplatzierung im Shopping-Tab. Seitdem können Händler in den USA dort mit ihren Produkten vertreten sein, ohne eine kostenpflichtige Shopping-Kampagne einzubuchen (EPROFESSIONAL berichtete bereits darüber). Zwar stehen die bezahlten Anzeigen weiterhin an oberster Position, jedoch bietet diese neue Möglichkeit gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine spannende Option, um größere Reichweiten zu generieren. Wie Ready jetzt einem aktuellen Post verlauten lässt, sei das neue Format ein voller Erfolg von dem beide Seiten profitierten. Die Nutzer profitieren, da ihnen eine breitere Produktpalette zur Verfügung steht. Die Händler können ohne Zusatzkosten ihren Umsatz steigern (Die Rede ist von Milliarden von Dollar pro Jahr).

Next Step: Kostenfreie Händlerlistung in der SERP

Ab Sommer – und vorerst nur in den USA – wird nun also auch eine Listung auf den Suchergebnisseiten gebührenfrei. Dies ist innerhalb des Product Knowledge Panels möglich. Diese Panels sind Informationsfelder, die in der mobilen Suche erscheinen, wenn der Nutzer nach einem speziellen Produkt googelt. Die dortige Händlerlistung war bisher, wie auch die Standard-Shopping-Anzeigen, mit Kosten verbunden. Das bisherige CPC-Ranking wird demzufolge aufgelöst und einer freien, vermutlich nach Relevanz geordneten Listung weichen. Bezahlte Shopping-Platzierungen sollen aber weiterhin möglich sein. Sie sollen zukünftig oberhalb der freien Händlerlistung als Anzeige erscheinen. Mit dieser Änderung werde für die Händler der Zugang zum digitalen Handel weiter demokratisiert und den Nutzern noch mehr Auswahlmöglichkeiten geboten, so Googles President of Commerce. Nach der Einbindung in der mobilen Suche soll die unbezahlte Listung im Product Knowledge Panel später auch in der Desktop-Suche integriert werden.

Die Zukunft von Google Shopping

Mit der Veränderung reagiert Google auf die zunehmende Marktmacht von Amazon und Co. Marktplätze gewinnen in Bezug auf die Produktsuche an Relevanz. So kann die kostenlose Händler-Listung in der SERP durchaus als Gegenangriff verstanden werden. Vom Tauziehen der beiden Großmächte um die Gunst der User können die Händler profitieren und zusätzlichen Traffic auf ihre Seiten bringen. Wie sich die bezahlte Suche entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Es scheint jedoch so, dass der Wettbewerb eher zunehmen wird. Wie so oft gilt es, die Shopping-Entwicklung aufmerksam zu verfolgen, rechtzeitig zu reagieren und die Kampagnen entsprechend zu steuern.

Autor: Daniel Woltersdorf