YouTube – Goodbye Annotations, hallo Endcards!

Google arbeitet weiter am Ausbau der mobilen und sozialen Funktionalität von YouTube. Durch die Annotations ist es bereits seit langem möglich, selbst Kommentare und klickbare Flächen auf die eigenen Videos zu legen. So können User direkt im Video auf Logos oder Call-To-Actions klicken. Das Problem mit den Annotations ist vor allem, dass diese nicht mobil funktionieren und eigentlich nicht zum YouTube-Look passen.
 In der Zeit der Mobile-First-Strategien sind sie nicht mehr State of the Art. Um die wichtigen Funktionen weiter zu erhalten und vor allem mobil nutzbar zu machen, rollt YouTube nun als Weiterentwicklung neue Endcards aus. Endcards kennt man bisher als die oftmals statische letzte Seite eines Videos mit einem Call-To-Action, etwa der Einladung zum Abonnieren oder Weiterklicken.

Was genau sind die neuen Endcards?

Die neuen Endcards lösen die Probleme der Annotations nun sehr gut. Sie können innerhalb der letzten 20 Sekunden eines Videos platziert werden. Konkret handelt es sich um frei hinzufügbare Flächen, die über alle Geräte hinweg klickbar sind. Eingebunden werden können Weiterleitungen zu Videos, Playlists oder von YouTube vorgeschlagenen Videos des Kanals. Zusätzlich gibt es einen „Subscribe-Button“, um Abonnenten zu gewinnen und die Möglichkeit der Verlinkung auf eine mit dem Kanal verbundene Website mit einem individuellen Call-To-Action. Diese Elemente können frei positioniert werden, die Größe kann bestimmt werden und auch der Zeitpunkt des Erscheinens kann für jedes Element frei gewählt werden. Was das Handling sehr vereinfacht: Die Einstellungen eines anderen Videos können einfach übernommen werden. So kann man quasi eigene Templates bauen und diese immer nutzen. Wann das Format auch in Deutschland ausgerollt wird, ist noch nicht klar. In den USA haben erste Kanäle die neuen Endcards bereits im Einsatz.

Wie können Marken davon profitieren?

Dieses neue Format hat durchaus das Potenzial für positive Veränderungen. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Endcards, so wie die Infokarten und Annotations, auch für Ads nutzbar sein werden. Marken mit einer Content-Strategie können ihre Videos nun so anpassen, dass sie noch mehr Abonnenten über Video-Anzeigen gewinnen können. Die Videos müssten dafür etwas verlängert werden, um Raum für die Karten zu schaffen. Ein weiteres Plus: Die Länge des Videos kann frei gewählt werden. Ist die Anzeige Teil einer Serie oder ein Teaser für einen längeren Spot, so bietet die Anzeige nun die Möglichkeit, Nutzer auf eine Landingpage zu leiten oder ihnen weitere Videos anzubieten. Ein berechtigter Einwand könnte jetzt sein, dass die Infokarten dies bereits ermöglichen. Der große Vorteil der Endcard-Funktionen ist aber deren sofortige Sichtbar- und Klickbarkeit. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Infokarten hinsichtlich des generierten Traffics schlechter funktionieren als andere Formate. Dies liegt nach unsere Einschätzung vor allem an der Usability der Infokarten, denn der User muss diese erst öffnen, um sich dann fürs Weiterklicken entscheiden zu können.