VERO – Löst die neue Social App Instagram & Co. bald ab?

In den letzten Wochen ging die neue Social Media App durch die Schlagzeilen. Auch bei Instagram machten viele Influencer auf die neue App aufmerksam. Doch was genau ist dieses Vero, wie funktioniert die App und was macht sie anders als andere?
Vero ähnelt auf dem ersten Blick der bereits in Deutschland von 15 Millionen Usern genutzten App Instagram. Genau wie bei Instagram können Nutzer Inhalte mit ihren Freunden und Followern teilen. Hinzu kommt, dass sie neben Bildern und Videos auch Musik, Links, Bücher, Filme oder Orte veröffentlichen können. Die App existiert bereits seit 2015, erlebt aber nun erst einen Boom. Das hängt wahrscheinlich auch mit der Ankündigung, die erste Million User könne sich gratis registrieren, zusammen. Diese Zahl ist laut den Vero-Betreibern bereits erreicht worden. In der neuesten Ankündigung heißt es nun die App bleibe vorerst weiterhin kostenlos. Der klare Vorteil der App gegenüber Facebook, Instagram & Co. ist der Verzicht auf einen Algorithmus sowie auf Werbefreiheit . So soll das Miteinander der Nutzer noch stärker gefördert und das Gleichgewicht zwischen den Interessen der Nutzer und der sozialen Netzwerke wiederhergestellt werden. Ganz nach dem Motto: „Weg von Werbung und Datensammlerei, hin zu User-Content!“ Auch die anderen sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram sind damals ohne Werbung und Algorithmus gestartet. Dies wirft jedoch die Frage auf, wie sich die App zukünftig finanzieren möchte. Laut den Vero-Inhabern soll demnächst pro Jahr ein kleiner Betrag für die Verwendung der App fällig werden. Ein weiteres Feature, das bei den Usern auf Anklang trifft, ist die Einteilung von Freunden in die drei Kategorien „Bekannte“, „Freunde“ und „Enge Freunde“. So kann der Nutzer bestimmen wer seine geteilten Inhalte sehen kann und wer nicht.   Jedoch muss sich die App aber auch einiger Kritik unterziehen. Vor allem die am Anfang anhaltenden technischen Probleme sind den Usern unangenehm aufgestoßen. Nun geriet auch noch einer der Vero-Gründer, Ayman Hariri, ins Visier der Öffentlichkeit. Der ehemalige stellvertretende Geschäftsführer der Baufirma Saudi Oger wurde in der Vergangenheit aufgrund von ethisch-bedenklichen Arbeitsplatzzuständen und Korruptionsverdacht angeklagt. Nicht zuletzt ist auch die notwendige Bereitstellung der Handynummer bei Anmeldung ein oft genannter Kritikpunkt.  Vero argumentiert indessen, dass Telefonnummern, anders als E-Mails, nicht so leicht gefälscht werden können und diese auf keinen Fall mit dem Account verknüpft werden. Ob die App nur ein kurzweiliger Hype ist oder sich ernsthaft gegen Facebooks Oligopolstellung durchsetzen kann, bleibt spannend. Letztendlich lebt ein soziales Netzwerk von seinen Nutzern und diese sind bisher weiterhin vorwiegend auf Facebook und Instagram zu finden. Doch gerade durch den erst aufgedeckten Datenmissbrauch Skandal um Facebook und der britischen Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica, ist die Chance für alternative soziale Netzwerke wie Vero umso größer. Es bleibt also abzuwarten, ob Vero mehr als eine App-Eintagsfliege ist und sich langfristig am Markt durchsetzen kann. 
Autor: Valesca Eren