Trending: Facebook Messenger – Auf dem Weg zur Super-App?

Mit über einer Milliarde Nutzer ist der Facebook Messenger nach der Facebook App die beliebteste iOS-App aller Zeiten (Anzahl von Downloads weltweit). Monatlich werden über eine Milliarde Nachrichten verschickt, darüber hinaus täglich mehr als 17 Milliarden Fotos und rund 22 Millionen GIFs , eine Verdopplung der Zahlen gegenüber dem Vorjahr. Kein Wunder also, dass Facebook die Features rund um den Messenger kontinuierlich ausbaut und weiterentwickelt.
Die Funktionen im Überblick Neben den traditionellen Funktionen wie dem Versand von (Sprach-)Nachrichten, Fotos, Videos, Stickern und GIFs, ist es seit einiger Zeit auch möglich, (Video-)Telefonate im Messenger durchzuführen, auch für Gruppen. In den USA kann man seit September standardmäßige Banküberweisungen à la PayPal kostenlos via Facebook Messenger tätigen. Auch ein Buy Button wurde hinzugefügt, sodass neben den Banküberweisungen auch Produktkäufe in der App getätigt werden können (Beta, ebenfalls US only). Ende November wurden überdies in den ersten 30 Ländern auch Instant Games gelauncht, welche man mit seinen Freunden direkt in der Messenger App spielen kann. Schon seit 2015 steht der Messenger auch Nutzern zur Verfügung, die keinen Facebook Account haben. Somit erscheint er generell unabhängiger von der Facebook App, die Schwelle für noch unentschlossene Nutzer wird gesenkt. Messenger Bots Ein weiterer, stetig wachsender Bereich des Messengers sind die Bots. Zum einen gibt es feste Partnerschaften wie zum Beispiel mit Spotify, Uber oder auch KLM. Mit dem integrierten Uber Bot können Fahrten direkt über die App angefordert werden, bei Spotify kann man Songs und Playlisten direkt im Messenger mit Freunden teilen. KLM wiederum hat als erste Fluglinie weltweit die Kundenkommunikation auf den Messenger ausgeweitet. Es können Fragen zu Flugverbindungen gestellt und Updates zum Flugstatus angefordert werden. In der App können aber auch alle wichtigen Dokumente wie Buchungsunterlagen und Boardingpässe aufgerufen werden. Insbesondere im Shopping / Retail Bereich gibt es nun auch Bots, welche zumindest teilweise die Kundenberatung übernehmen. Der User teilt dem Bot mit, was er sucht und der Bot liefert Vorschläge, passgenau entsprechend der Kundenvorstellungen bezüglich Modell, Marke, Farbe, Preis etc. Brands wie E-Bay, Zalando oder auch das New Yorker E-Commerce Startup Spring haben bereits entsprechende Bots entwickelt. Werbemöglichkeiten Im Facebook Messenger selbst besteht aktuell noch nicht die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten, jedoch können seit Neustem Anzeigen im Facebook Newsfeed Verlinkungen in den Messenger enthalten. Die Anzeigen müssen ein „Website Click Objective“ haben (z. B. Link oder Carousel Anzeigen) und können mit dem Call-to-Action „Send Message“ oder auch mit den bisherigen Call-to-Actions plus zusätzlichem Messenger-Symbol versehen werden. Dort können dann beispielweise Sale-Aktionen, Discounts oder Coupons kommuniziert werden. Brands mit Bots können auch für die Interaktion mit eben diesen Bots werben. Der Messenger im Fokus Ganz offensichtlich tut sich einiges rund um den Facebook Messenger und es ist nicht zu übersehen, dass es sich hier um ein Fokusprodukt seitens Facebook handelt. Das Unternehmen sieht in diesem Bereich große Möglichkeiten, weitere Umsätze zu generieren, insbesondere durch Käufe direkt in der App. Die Messenger App entwickelt sich mehr und mehr zu einer Art Super-App, welche viele andere Apps und deren Funktionen in sich vereint, um somit das Nutzererlebnis weiter zu vereinfachen und zu optimieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kaufoption und das damit verbundene Hinterlegen von Kreditkartendaten im datenschutzsensiblen europäischen Raum entwickeln wird. Auf jeden Fall aber werden die Weiterentwicklungen neue spannende Möglichkeiten für Unternehmen bieten. Weitere aktuelle Artikel zum Thema Social Advertising: Pinterest Advertising: Kommt 2017 der Rollout in Deutschland? Instagram Stories, oder: Danke, Snapchat! Werbekanal Snapchat – Believe the Hype