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Mobile Shopping-Erlebnisse
Mobile User sind, wie es der Name sagt, mobil. Das bedeutet, dass sie unterwegs sind, dass sie es womöglich eilig haben und kurze Wege bevorzugen – in der realen sowie in der Online-Welt. Sie wissen häufig genau, was sie wollen und was nicht. Mobile User wünschen sich eine kurze Ladezeit, komprimierte Inhalte, schon alleine um das eigene monatliche Daten-Kontingent nicht zu überziehen. Vorzugsweise bekommen die Nutzer die Ergebnisse aus ihrer Umgebung mit einem lokalen Bezug vorgeschlagen. Sie möchten sich nicht an einer stotternden Seitenperformance aufhalten, nicht an unnötigen Informationen und schon gar nicht an einer nicht für ihr mobiles Endgerät optimierten Auflösung. Müssen sie das tun, gibt es hohe Bounce-Rates und viele Nutzer verlassen die Seite auf Nimmerwiedersehen. Google hat 2013 erstmals für Deutschland die Gründe für die Einschränkungen während des mobilen Einkaufs aus Nutzersicht analysiert[1]. Es sind Hindernisse, die auch 2015 noch regelmäßig auf vielen Seiten zu finden sind[2]. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die Gründe für einen Abbruch während des mobilen Einkaufs und worauf bei der Optimierung zu achten ist. Mobile Landingpages Inhalte mobiler Landingpages sollten genauso komfortabel zu lesen sein wie die Inhalte in der Desktop-Variante. Das bedeutet auch, dass sie sowohl im Portrait-Format als auch im Landscape-Modus korrekt angezeigt werden. Ein Zoomen für die korrekte Darstellung von Call-to-Actions oder von Textpassagen sollte unbedingt vermieden werden. Die benutzerfreundliche Umgebung sollte in beiden Modi gegeben sein. Surfen Sie öfter mal durch Ihre eigene Seite. Können Sie mit Sicherheit sagen, dass sie korrekt auf unterschiedlichen Endgeräten angezeigt wird? Desktop, Tablet, Smartphone: Sie alle verlangen unterschiedliche Auflösungen. Es gibt nichts zermürbendes als nach langer Ladezeit auch noch auf eine Seite zu treffen, die den User während des mobilen Einkaufens einschränkt. Leider ist es nicht möglich, die Inhalte einer Seite mobil so komfortabel und auf einen Blick zur Verfügung zu stellen, wie es mit der Desktopauflösung möglich ist. Da kleinere Bildschirme weniger Platz bieten, ist es umso wichtiger, genau zu überlegen, welche Inhalte (Videos, Bilder, Texte) in der mobilen Version angezeigt werden sollen und welche nicht. Bekommt der User wenige Inhalte im Viewport zu sehen, muss er sich an mehr erinnern und viel scrollen. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass die wichtigsten Elemente und Informationen zuerst auftauchen. Vertrauensvolle Formulare Wie steht‘s um Ihre Formulare? Wie viele Felder verwenden Sie dafür? Überlegen Sie auch, im Sinne Ihrer Nutzer, welche persönlichen Daten wirklich benötigt werden? Überflüssige, unwichtige Formularfelder führen zu Misstrauen und Verwirrung. Daher muss genau überlegt werden, welche Eingaben notwendig sind. Erhöhen Sie den Eingabekomfort, indem Sie den Cursor nach dem Ausfüllen eines Feldes automatisch ins nächste springen lassen. Vergessen Sie dabei nicht, Ihren Usern immer mitzuteilen, was für eine Abfrage an Daten gerade erfolgt. Vermitteln Sie beim Ausfüllen von Formularen nicht nur Sicherheit, garantieren Sie diese auch. Wenn Sie Ihre Seite mit SSL verschlüsseln, werden Sie mit einer win-win Situation belohnt. Eine HTTPS-Verschlüsselung erhöht nicht nur das Vertrauen in Ihre Seite, sie ist auch ein Trustsignal für die Autorität Ihrer Domain. Die Verschlüsselung wurde 2014 von Google offiziell zum SEO-Rankingfaktor erklärt. Verschlüsselte Daten Hat der User kein Vertrauen in den Schutz seiner Daten, wird er – egal ob mobil oder mit Desktop – den Vorgang abbrechen. Oft wird der Kreditkartensicherheit auf mobilen Endgeräten nicht getraut. Schaffen Sie eine sichere Umgebung, in der sich der User wohlfühlt. Verschlüsseln Sie Ihre Seite mit SSL, platzieren Sie an Stellen zur Abfrage sensibler Daten Trustsymbole und weisen Sie nochmals darauf hin, dass Sie die Daten Ihrer Kunden schützen und verschlüsselt übertragen. Stellen Sie Ihren Nutzern parallel dazu eine Kundenhotline zur Verfügung, die im besten Fall rund um die Uhr erreichbar ist, und zeigen Sie Ihren Nutzern dadurch, dass Sie bei Fragen oder Zweifeln problemlos kontaktiert werden können. Gerade im Checkout-Prozess ist es wichtig, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, da dort besonders viele Kunden ihren Einkaufsprozess abbrechen. Wischgesten einsetzen Jeder Mensch verfügt über unterschiedlich stark ausgeprägte motorische Fähigkeiten und nicht jeder verfügt über die gleiche Smartphone-Affinität. Wenn etwas schwierig einzutippen ist, sei es, dass die Felder zu klein sind oder dass der Cursor nicht automatisch in das nächste auszufüllende Feld springt und der User dadurch das Feld selbst anwählen muss, kann das Ausfüllen eines Formulars oder das Bedienen einer Funktion zu einem sehr mühsamen Erlebnis werden. Call-to-Actions, Handlungsaufforderung in Button-Form, können aufgrund einer falschen Größe die Bedienbarkeit einschränken. Sorgen Sie auch dafür, dass die Bedienung Ihrer Website durch verschiedene typische Smartphone-Gesten gewährleistet ist. Durch intelligentes Integrieren verschiedener möglicher Wischgesten können Sie wiederum Platz auf Ihrer mobilen Seite einsparen, etwa indem keine Pfeile für Call-to-Actions mehr platziert werden müssen. Dies setzt aber voraus, dass die Funktionen auf der Seite intuitiv bedienbar sind. Vergleichsfunktionen anbieten Häufig kommt es vor, dass Nutzer es als schwierig empfinden, Preise und Optionen zu vergleichen. Viele Retailer bieten in ihrer Desktopvariante für ihre Produkte eine Vergleichsfunktion zur Gegenüberstellung zweier oder mehrerer verschiedener Produktinformationen an. Oft jedoch ist diese Vergleichsfunktion im mobilen Umfeld nicht zu finden. Das liegt daran, dass eine umfangreiche Gegenüberstellung von Produkten und Serviceleistungen bei einer begrenzten Fläche oft nicht oder zumindest nicht einfach umzusetzen ist. Mit dem Landscape-Modus ist es zwar möglich, etwas mehr Fläche zu nutzen, jedoch ist es keine Selbstverständlichkeit, dass alle User diesen Modus regelmäßig verwenden bzw. es genau dann tun, wenn es verlangt wird. Auch fehlende Produkt- und Serviceinformationen können zu einem Abbruch des mobilen Shoppens führen. Produktinformationen sollten umfassend sein und detailliert. Denn jede Information, die vorenthalten wird, kann und wird von Nutzern auf anderen Seiten recherchiert. Verfügbarkeiten, Mengenangaben, Größen, verwendete Materialen, Farben, Formen, Abbildungen, Marken – Beschreibungen sind individuell und immer abhängig vom Produkt. Ähnlich verhält es sich mit Serviceinformationen. Wie kann man am besten Kontakt aufnehmen und zu welcher Zeit? Welche Bezahlmöglichkeiten gibt es und sind sie verschlüsselt? Wie lange wird die Lieferung dauern und wer wird es liefern? Es gibt viele Informationen, die die Nutzer bei ihrer Kaufentscheidung beeinflussen. Ladezeit reduzieren Der Ladezeit wird zu recht immer mehr Beachtung geschenkt, sie kann gerade im mobilen Umfeld für oder gegen einen Lead sprechen. Innerhalb von Sekunden wird entschieden, ob die aufgerufene Seite vertrauensvoll ist und die Suchintention befriedigen kann. Die Nutzer sind ungeduldig. In der Regel werden mobil aufgerufenen Seiten drei Sekunden Zeit zum Laden eingeräumt. Dauert der Vorgang länger, werden die meisten Nutzer abbrechen. Eine lange Antwortzeit erhöht also die LadezeitBounce-Rate erheblich. Die Gründe können verschiedene sein. Aufgeblähte Javascript- CSS- und HTML-Dateien, nicht-komprimierte Bilder und eine langsame Server-Reaktion zählen zu den häufigsten Performancefressern. Aber auch eine nicht optimierte robots.txt kann die Ladezeit beeinträchtigen, wenn sehr viele Bots die Seite abfragen. Verbindungsabbrüche, gerade im mobilen Umfeld, beeinträchtigen die User Experience negativ. Und wie bei der Verschlüsselung: Schnelle Ladezeiten steigern nicht nur die Conversions, sie werden von Google auch positiv als Rankingfaktor bewertet. Daher sollte eine Optimierung der Seitenperformance keinesfalls außer Acht gelassen werden. Das Ziel ist der Weg Das Ziel Es ist nicht leicht, den goldenen Mittelweg zwischen verschiedenen Auflösungen, Endgeräten und Nutzerwünschen zu finden. Dennoch sollten ein paar Dinge im mobilen Umfeld beachtet werden, damit die Bounce-Rate zur Conversion-Rate verwandelt wird. Surfen Sie einfach mal auf Ihrer eigenen Seite und achten Sie dabei auf die Ladezeit, die Funktionalität und das Sicherheitsgefühl, welches Sie mit Ihrem Webauftritt vermitteln.